Astronomie: Berechnungen
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Das Berechnen der Mondphase ist relativ einfach, wenn ein bekanntes Vollmonddatum vorliegt. Trigonometrische Kentnisse (sin, cos, tan) sind nur für die graphische Interpretation nötig.
Vorgehen:
1)
Eingabe ist Datum und Uhrzeit. Beides wird in Tagen
nach
Neujahr umgerechnet, so ist das weiterfahren am einfachsten.
2)
Anschliessend sollte der genauen Zeitpunkt eines
Vollmondes bekannt sein (Diese Information ist in Jahrbüchern
vorhanden
Bsp.:"Der Sternenhimmel", "Das Himmelsjahr"). Vorteilhaft ist ein
Datum,
das in der Nähe des Eingabedatums lieft. Der Zeitpunkt des
Vollmondes
(Tage und Stunden) wird wieder in Anzahl Tage nach Neujahr
ausgedrückt.
(Beispiel: 1. Neumond 1999: 02.01.1999 3:49 das
ergibt folgende Zahl: 1.159027778)
3)
Durch Subtraktion von 1) - 2) erhält man die
Anzahl
Tage seit dem bekannten Vollmond.
4)
Die Anzahl Tage aus 3) werden nun durch die Anzahl Tage
des synodischen Mondmonates geteilt (Tage von Vollmond bis Vollmond,
das
sind 29.530588 Tage). So erhält man vor dem Komma die Anzahl
vergangene
Vollmonde. Die Stellen nach dem Komma definierten die aktuelle Phase.
5)
Vom Ergebnis aus 4) interessiert uns jetzt nur noch die
Nachkommastellen.
Diese
Nachkommastellen sagen nun etwas über die
Mondphase aus:
.0 ist genau
Vollmond
.25 ist genau abnehmender
Halbmond
.5 ist genau
Neumond
.75 ist genau zunehmender
Halbmond
Somit kann man relativ leicht sagen, zwischen welchen Phasen der Mond
ist.
6)
Anhand der Nachkommastellen kann nun die Phase auch
graphisch
realisiert werden. Es sei angenommen der Mondradius sei R (für R
kann
auch eine definierte Zahl stehen) . Ein Taschenrechner muss für
die
folgenden Berechnungen auf Radians eingestellt sein. Der Terminator
(Tag/Nachtgrenze)
beschreibt von der Erde aus gesehen eine Halbellipse. Die grosse
Halbachse
beträgt R, die kleine Halbachse ist s, p ist die Zahlen nach dem
Komma
aus 5) ( Zahlen beginnen mit 0.). PI = 3.1415...
|
Positive Werte von s werden nach
rechts gezeichnet, negative Werte von s werden nach links gezeichnet Für p zwischen 0 und 0.5 gilt: s = cos (p *2* PI) Dunkel schraffiert wird links vom Terminator. Denn nur die rechte Seite vom Terminator ist sichtbar Für p zwischen 0.5 und 0.9999 gilt: s = - cos (p * 2 * PI) Man beachte das minus vor cos. Dunkel schraffiert wird rechts vom Terminator, denn beim abnehmenden Mond ist der linke Teil sichtbar. |
7)
Je nach Wahl der Koordinaten gibt es verschieden Formen der
Ellipsengleichung.
Am besten schaue man hier in einer mathematischen Formelsammlung nach
um
die beste Variante für seine Verhältnisse zu finden. Diese
Gleichung
definiert dann die Kurvenform vom Terminator.
Tips:
- Selbst überlegen, wie die Mondoberfläche
beleuchtet
wird während einem Umlaufs um die Erde. -
Vergleiche der eigenen Ergebnisse mit jenen von Kalendern oder
Astronomieprogrammen helfen oft weiter und zeigen auf, wenn es
Vorzeichenfehler
gibt.
- Nochmals: Achtung Vorzeichen!
- Manchmal bringt empirisches Pröbeln einen
gewissen
Erfolg, doch es kann auch zu einer Gefahr werden, wenn die
Übersicht
nicht mehr besteht.
- Aufgepasst mit der Trigonometrie: Am besten schaut
man in einem Formelbuch die trigonometrischen Sätze nochmals an.
- Aufgepasst mit den verschiedenen Trigonometrischen
Modi.
Schnell kann ein richtiges Resultat falsch aussehen, wenn statt "Grad"
"Radians"
benutzt wurde oder umgekehrt.
- Mathematik ist nicht das wichtigste auf Erden! :-)
Mein Mondprogramm für den TI-82/83: Download-Bereich